Berichte
Sommer-Camp I
Die Corona-Krise 2020 betrifft weite Teile des gesellschaftlichen Lebens. Auch sportliche Aktivitäten waren lange Zeit eingeschränkt. Nachdem wir zuerst wieder im Freien mit ausreichendem Abstand trainieren konnten, wurden die Beschränkungen kurz vor den Sommerferien weitgehend aufgehoben.
Trotzdem war frühzeitig klar, dass ein Sommer-Intensiv-Seminar nicht wie in gewohnter Form durchzuführen ist. In Anlehnung an das Konzept vom Pfingst-Camp, das Cheftrainer Großmeister Jürgen Paterok, 9. DAN, entwickelt hatte, sollte erneut ein Camp über zwei Tage ohne Übernachtung angeboten werden. Um den Sportbetrieb wieder anzukurbeln und den Vereinen für besondere Projekte Unterstützung zu gewähren, gab der Landessportbund eine Zuschuss im Rahmen des Förderprogramms „Ferienfreizeiten vor Ort“.
Bei schönstem Wetter fand nun das Training am 18. und 19. Juli am Großsander Badesee unter Berücksichtigung der Hygiene- und Abstandsregeln statt. Für das Mittag- und Abendessen sowie die Theoriestunden stand die Fläche unter der grün bewachsenen Pergola des Sport- und Leistungszentrums in Großsander zur Verfügung.
30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zwischen 5 und 45 Jahren aus sechs Abteilungen des VTB genossen zwei Tage Training, Lernen, Entspannen und Schwimmen.
Nach dem Willkommen direkt am Badesee ging es mit der ersten Trainingseinheit am Strand los.
Ob Taekwon-Do oder Kickboxen: das Üben der Grundschultechniken bildet die Basis für alle weiteren Schwerpunkte, deshalb stand auch dieses Thema als Erstes auf dem Programm. Axel Markner, 4. DAN, und Alexander Hartmann, 3. DAN, leiteten die Praxis- und Theorieeinheiten an.
Die Rhauderfehnerinnen Sonja-Eta Rieken-Campers und Jessica Beld trainierten viele Techniken gemeinsam. Zum Aufwärmen gehören immer auch dynamische Dehnübungen. Im weiteren Verlauf habe sie dann gemeinsam die Grundschultechnik, den Pandae Chirurgi trainiert.
Die jüngste Teilnehmerin, die 5-jährige Victoria Schalk aus Oldenburg, übte ebenfalls fleißig an den Techniken für ihre erste Prüfung.
Aber ab zu brauchte sie auch mal eine Verschnaufpause, die ihr von ihrem Trainer Alex Hartmann natürlich auch gewährt wurde.
Die 10-jährige Emma Hemken, 7. Kup, war mit ihrer älteren Schwester Laura beim Camp. Beide bereiteten sich ebenfalls schon konkret auf ihre Prüfung vor, die sie am darauffolgenden Wochenende ablegen wollten.
Insbesondere in der Zeit der strengeren Corona-Beschränkungen musste man sich Einiges einfallen lassen, um das Training sinnvoll und abwechslungsreich zu gestalten. Da das Training an Schlagkissen dazugehört, wurde einfach ein verlängerter Arm gebastelt. Diese Mits-Halterungen kamen auch beim Camp zum Einsatz. Kinder und Erwachsene übten die geraden Fauststöße und Fußstöße.
Die Kickboxerinnen und Kickboxer übten ebenfalls Grundschultechniken. Um die Techniken punktgenau auszuführen, hilft es, das Ziel mit einer Pratze zu definieren.
Familie Hasselbach war zu dritt aus Hude angereist. Mutter Julia und Tochter Nuria sind noch nicht so lange dabei, aber Leander hat bereits den 7. Kup. Leander wurde für seine ausgesprochen gute Konzentration und Körperspannung von den Trainern gelobt.
Nach der ersten Trainingseinheit war der Himmel bereits wolkenlos und die meisten suchten vor der Pause noch schnell eine Erfrischung im schönen Badesee.
Zum Mittagessen unter der schattigen Pergola gab es erstmalig Sandwiches. Wir hatten uns dafür entschieden, ein leichtes Essen zu servieren und am Abend gemütlich zu grillen. Heidi Hartmann und Sara Wenzel hatten fleißig Käse, Schinken-, Puten- und Salamisandwiches geschmiert und servierten sie den Sportlern.
Die Theorieeinheit fand in kleinen Gruppen statt, die nach Disziplin (Kickboxen und Taekwon-Do) und Graduierung unterteilt wurden.
Am Nachmittag wurden Kombinationen aus der Freikampfhaltung bzw. -bewegung geübt. Die Kombinationen dynamisch und kräftig auszuführen, fordert Ausdauer und Kraft. Bei den sommerlichen Temperaturen wurden zwischendurch aber auch Pause eingeräumt.
Das Schwimmen vor dem Grillen war obligatorisch. Während Alex Hartmann den Grillmeister gab, kümmerten sich Alex Schumann und Heidi Hartmann um die Ausgabe von Salaten und Getränken.
Das Abendessen mit Wurst, Fleisch und Gemüse vom Grill, mit Salaten und kalten Getränken, rundeten einen schönen Trainingstag ab. Bis um zweiundzwanzig Uhr blieben einige Erwachsene, um sich auszutauschen und die Budo-Gemeinschaft mit den Trainern zu genießen.
Am nächsten Morgen ging es um zehn Uhr weiter mit dem Training der Hyong (Formen). Aber auch Partnerübungen, insbesondere für alle, die bald eine Prüfung ablegen wollten, mussten geübt werden. Durch die lange Pause, in der dies nicht möglich war, wollten die Schüler gerne wieder aufholen. Das Timing beim Angriff und der korrekten Verteidigung ist schwierig und erfordert viele Wiederholungen, damit dieses verinnerlicht wird.
Sonntagmittag wurde noch einmal gegrillt. Im Anschluss wurde wieder eine Theorieeinheit angeboten.
Als Abschluss und Highlight des Camps dienten die Sprungtechniken. Viel Spaß machte die Ausführung der Techniken im Wasser.
Obwohl das Camp offiziell mit der Trainingseinheit am Nachmittag endete, konnten sich einige noch nicht trennen. Die Kinder schwammen noch im See und die Erwachsenen gönnten sich Eis und Kaffee am Kiosk. Dabei musste Jessica Beld noch ein Zitat ihrer Tochter Lilli loswerden, dass Samstagabend vor dem Zubettgehen fiel: „Ich wünschte, der Tag würde nie enden!“ Positiver kann ein Camp wohl kaum bewertet werden!
Zehn der Teilnehmer haben sich bereits für das zweite Sommer-Camp angemeldet, das am 23. und 24. August stattfinden wird.